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Woher kommt Granit?

Granitböden sind, wie andere Formen von Natursteinböden, ein Maßstab für Qualität und Luxus, aber woher kommt Granit, bevor er zu einem schönen Baumaterial verarbeitet wird?

Was ist Granit?

Was ist Granit?

Lassen Sie uns hier beginnen. Granit ist, wie Sie wissen, eine Gesteinsart, und zwar eine sehr harte. Es ist ein Eruptivgestein mit großen Kristallkörnern, die mit dem Auge sichtbar sind. Das Grundmaterial ist Quarz mit Einschlüssen von Feldspat, Glimmer, Amphibolen und anderen Mineralien, die die Farbvariationen erzeugen, die man in Granitplatten findet. Experten für Granitböden verwenden etwa 20 verschiedene Farbkategorien, um die Farbvariationen zu klassifizieren, die in Granit vorkommen. Für Marketingzwecke werden mehr als 75 Farbnamen verwendet, um die große Vielfalt von Granit zu beschreiben.

Wo wird Granit gefunden?

Wo findet man Granit, bzw. wo wird Granit abgebaut?

Das ist es, was die meisten Menschen meinen, wenn sie fragen: „Woher kommt Granit?

Viele Menschen sind überrascht zu erfahren, dass Granit in den meisten Regionen der Welt vorkommt. Es ist das am häufigsten vorkommende Eruptivgestein auf der Erdoberfläche. Einige der berühmtesten Felsen in den USA sind aus Granit, darunter Mount Rushmore, Stone Mountain in Georgia, die Wände des Yosemite Valley und die White Mountains in New Hampshire.

Es gibt zwei Gründe, warum die Verwendung von Granit in der Vergangenheit nicht stärker verbreitet war und warum er im Vergleich zu anderen Materialien immer noch recht teuer ist. Erstens ist es schwierig, ihn aus dem Boden zu holen und zweitens ist es auch schwierig, Granit zu Bodenplatten und Fliesen, Arbeitsplatten, Kaminmänteln und vielem mehr zu verarbeiten.

Wichtige Produzenten von Granit

Woher kommt der Granit in Bezug auf die Länder? Woher bekommen wir den Granit, der zu schönen Materialien für das Haus verarbeitet wird?

Brasilien: Nach einigen Schätzungen werden 90 % des in den Vereinigten Staaten verwendeten Granits in Brasilien abgebaut. Einige glauben, dass diese Schätzung etwas zu hoch ist, obwohl sie sicher nahe dran ist.

Indien: Dieses Land ist ein beständiger Lieferant von Granitböden, insbesondere von sehr dunklen Materialien und dem berühmten „absolut schwarzen“ Granit, der mit Vorsicht zu genießen ist, da er zum Teil künstlich nachgedunkelt wird.

Italien: Besser bekannt als Lieferant für den feinsten Marmor der Welt, produziert und exportiert Italien auch Granit.

China: Chinas Granitindustrie wächst schnell. Wenn irgendein Land Brasilien den Spitzenplatz in der Granitproduktion streitig machen wird, dann ist es wahrscheinlich China.

Die USA, Kanada, Spanien, die Türkei, Finnland und ein paar afrikanische Nationen produzieren geringere Mengen an Granitbaustoffen. Ein Land, das neu in die Granitproduktion eingestiegen ist, und zwar mit großem Elan, ist Saudi-Arabien.

So technisch ausgefeilt der Herstellungs- und Brennvorgang von Fliesen (gilt nicht für Granit) inzwischen auch abläuft, bleibt es doch nicht aus, dass leichte Normabweichungen bei den Maßen entstehen. Dies hängt ganz einfach damit zusammen, dass Fliesen bei sehr hohen Temperaturen unter gleichzeitiger Ausübung von enormem Druck produziert werden. Um aber ein möglichst akkurates Ergebnis beim Verlegen zu erzielen, sind solche Abweichungen ungewünscht.

Denn sie führen dazu, dass mit Fugenmörtel für Fliesen entsprechend ausgeglichen werden muss, was in vielen Fällen leider optisch durch unterschiedlich breite Fugen sichtbar wird. Dies gilt für Boden- ebenso wie für Wandfliesen. Zudem kann die Rektifizierung eine Auswirkung auf die Kosten beim Fliesen verlegen haben.

Doch für genau dieses Dilemma gibt es Lösungen, nämlich kalibrierte oder besser noch rektifizierte Fliesen. Bei beiden Typen findet eine zusätzliche Kantenbearbeitung statt, um möglichst identische Fliesen zu erzeugen. Ob man bevorzugt kalibrierte oder rektifizierte Fliesen für das jeweilige Projekt verwendet, hängt in erster Linie von der letztlich gewünschten Breite der Fuge ab. Rektifizierte Modelle ermöglichen dabei ein wesentlich präziseres Resultat.

Was passiert bei der Kalibrierung?

Kalibrierte Fliesen sind inzwischen zum Standardprodukt geworden. Man bezeichnet damit die exakte Anpassung der Fliesen auf das gewünschte Maß. Der Zuschnitt wird in der Regel so vorgenommen, dass Kanten im 90-Grad-Winkel entstehen. Grundsätzlich sind aber auch andere Fertigungsmaße denkbar. Die Kalibrierung kommt häufig bei Natursteinen oder Keramikfliesen zum Einsatz.

Wird die Kalibrierung so präzise wie möglich ausgeführt, können die Fugen zwischen den Fliesen (auf die Fliesen Dehnungsfuge wirkt sich dies nicht aus) sehr gering ausfallen. Manchmal ist dies aber gar nicht gewünscht oder notwendig (z.B. bei Polygonalplatten, die im Mosaik-Stil verlegt werden).

Was ist eine rektifizierte Fliese?

Bei rektifizierten Fliesen findet nach der Fertigung eine zusätzliche Korrektur statt: Mithilfe von Diamantsägen werden sie exakt geschliffen. So bleiben nach der maschinellen Nachbearbeitung keine Abweichungen oder Unebenheiten an den Kanten mehr übrig und alle Fliesen haben dasselbe Maß.

Indem man Fliesen rektifiziert, versieht man sie mit einer scharfen 90 Grad-Kante. Bedingt dadurch kann später ganz leicht Fliese an Fliese verlegt werden und die Fugen fallen sehr schmal aus, was im Bereich der Bodenfliesen oft bevorzugt wird.

Rektifizierte Fliesen werden immer mit dem Zusatz „Rettificato“ als Qualitätsmerkmal versehen.

Was sind die Vorteile und bringen rektifizierte Fliesen Nachteile mit sich?

Zum einen ermöglichen sie aufgrund der geraden Kante eine exakte und obendrein vereinfachte Verlegung sowie ein homogenes Fugenbild mit filigranem Fugenmaß von weniger als 2 mm Breite. Dies ist besonders bei großen Flächen entscheidend, damit hier exakt kalkuliert werden kann und sich keine Verschiebungen ergeben. Um ein präzises Ergebnis zu erhalten, muss bei rektifizierten Modellen natürlich trotzdem mit Abstandshaltern für die Fugen gearbeitet werden. Das optische Gesamtergebnis ist dann makellos.

Aufgrund des weiteren Bearbeitungsschrittes sind rektifizierte Fliesen aber natürlich teurer. Gerade für weniger Geübte ist das Verlegen mit kalibrierten Fliesen daher wesentlich einfacher, da diese eine flexiblere Fugenbreite ermöglichen und weniger Präzision erfordern. Die leichten Abweichungen der Kanten unterstreichen gerade bei Fliesen mit Naturoptik das gewünschte Design, hierfür bieten sich maßgefertigte Rettificato-Modelle also weniger.

Ob man nun rektifiziert oder kalibriert auswählt, ist letztlich also nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine technische Entscheidung und hängt von der Breite der Fuge ab. Im Endeffekt verlegt man Fliesen leicht, wenn sie rektifiziert sind, es bedeutet aber auch, dass präzises Vorgehen unabdingbar ist.

Bevor diese Abwägung stattfinden kann, geht es darum, die richtige Fliese für den jeweiligen Bedarf auszuwählen und sich gut über die verschiedenen Optionen und jeweiligen Vorzüge zu informieren. Man unterscheidet im Allgemeinen Fliesen aus Steinzeug, Steingut und Feinsteinzeug, wobei vor allem die letztere Variante vermehrt Anwendung für Boden- und Wandfliesen sowohl in Wohnräumen und Bädern, wie auch als Treppenbelag findet.

Die herausragende Bruchfestigkeit des für die Produktion verwendeten Gemischs aus Feldspat, Sand und Ton macht Feinsteinzeugfliesen darüber hinaus ebenfalls ideal für die Anwendung im Außenbereich, beispielsweise für das Anlegen von Gartenwegen oder Terrassen. Auch bezüglich der Rutschfestigkeit, Wetterfestigkeit und natürlich in puncto Design gibt es eine schier endlose Auswahl an Möglichkeiten. Auf die Untergrundvorbereitung bzw. den benötigten Haftgrund für Fliesen und auch auf die Verwendbarkeit von Fliesen auf Fußbodenheizung hat die Rektifizierung keine Auswirkung.

Was bedeutet Lappato bei Fliesen?

Die Lappato-Technik kann bei Feinsteinzeugfliesen angewendet werden und  bezeichnet das partielle Anpolieren der Fliesen. Da dies nicht ganzflächig geschieht, entstehen schöne Übergänge, die wie ein seidener Schimmer wirken.

Besonders auf großen Flächen und mit schmalen Fugen zwischen den einzelnen Fliesen kommt dieser Effekt besonders gut zur Geltung. Auf jeden Fall sollten Lappato Fliesen aber im Innenbereich verlegt werden. Zwar ist die Rutschfestigkeit höher als bei polierten Fliesen, doch für Fliesen im Außenbereich sind die Anforderungen noch höher.

Kosten für's Fliesen legen

Selbst ambitionierte Handwerker wissen: Fliesenlegen ist gar nicht so leicht. Es erfordert handwerkliches Geschick, Erfahrung und präzise Ausführung. Ansonsten können schnell Fehler passieren, die sich nicht so leicht wieder ausmerzen lassen. Wer sich das selbst also nicht unbedingt zutraut, sollte die Verlegung daher vermutlich lieber einem Profi überlassen. Die entscheidende Frage in diesem Zusammenhang lautet dann schnell: Was wird mich der Fliesenleger kosten? Die Antwort darauf verraten wir Ihnen in diesem Artikel.

Welche Kosten fallen beim Fliesenlegen an?

Eins vorweg: Wie viel das Verlegen von Fliesen (und auch Granit) durch einen Fachmann tatsächlich kostet, lässt sich pauschal nicht so einfach beantworten. Denn der Fliesenleger-Preis hängt von mehreren Faktoren ab und kann dementsprechend je nach Projekt stark variieren.

Was das Fliesen verlegen kosten wird, wird prinzipiell immer von folgenden drei Komponenten beeinflusst:

Angegeben werden diese Kosten in der Regel pro Quadratmeter, was für Sie als Kunde gleichzeitig auch die sicherste Kalkulationsgrundlage ist. Denn so können Sie bereits beim Einholen der Angebote genau abschätzen, was das Fliesen legen auf der jeweiligen Fläche insgesamt kostet.

Ob unter den Fliesen eine Fußbodenheizung verwendet wird, spielt für die Kosten keine Rolle.

Materialkosten

Den größten Anteil an den Materialkosten haben natürlich die Fliesen selbst. Dabei gilt: genauso groß wie die Auswahl ist, sind auch die Preisunterschiede. Während einfache Keramik-Bodenfliesen oder Aktionsposten bereits ab 5 bis 10 Euro pro Quadratmeter erhältlich sind, können extravagante Marken-Fliesen oder spezielle Sonderformate, wie z. B. Mosaik-Fliesen, mit 70 Euro bis 100 Euro pro Quadratmeter auch schon mal deutlich mehr zu Buche schlagen. Im Durchschnitt kosten qualitativ hochwertige Fliesen aber meist zwischen 20 Euro und 40 Euro pro m2. Achten Sie bei der Auswahl auf jeden Fall darauf, dass die Fliese für den gewünschten Anwendungsbereich geeignet ist. So sollten Sie vor allem auf die Fliesen Abriebklasse und im Bad oder auf der Terrasse zusätzlich auf die Rutschfestigkeit der Fliesen achten. Dadurch können sich zwar die Kosten mitunter noch ein wenig erhöhen, aber die höhere Qualität ist es in diesen Fällen auf jeden Fall wert.

Hinzu kommt dann noch der Fliesenmörtel oder Fliesen Kleber beim Verlegen bzw. die Fugenmasse. Je nach Größe der Fliesen, Fugenbreite und dem verwendeten Füllmaterial für die Dehnungsfugen der Fliesen können die Kosten pro m 2 dafür zwischen 2 Euro und 11 Euro betragen.

Mit welchen Gesamtkosten Sie für das Material rechnen müssen, hängt selbstverständlich von der Fläche ab, auf der Sie die Fliesen verlegen möchten. Denn danach richtet sich einerseits, wie viel Quadratmeter Fliesen Sie brauchen, und andererseits welcher Bedarf an Fliesenmörtel oder -kleber besteht.

Einen Richtwert für den Materialbedarf können Sie ganz einfach berechnen:

Für eine Verlegung am Boden multiplizieren Sie Länge und Breite des Raumes, bei Wandfliesen nehmen stattdessen die Höhe, bis zu der die Fliesen angebracht werden sollen. Denken Sie außerdem daran, rund 10 Prozent Reserve für Verschnitt, Bruch oder spätere Reparaturen einzukalkulieren.

Arbeitskosten

Die Auswahl der Fliesen hat in Folge auch Einfluss darauf, wie viel die Verlegearbeiten kosten. Fliesenleger kalkulieren nämlich den geschätzten Arbeitsaufwand mit der entsprechenden Fliese und rechnen diesen ebenfalls in Kosten pro m2 um. Neben den Kosten für das Verlegen von Fliesen sind in den angegebenen Preisen pro m 2 in der Regel auch die Verfugung sowie weitere erforderliche Abdichtungsarbeiten (z. B. Silikon- oder Acrylfugen) inkludiert. Wenn nicht, kommen dafür meist etwa 1 bis 2 Euro pro Meter dazu.

Beeinflusst wird der Quadratmeter-Preis dabei von mehreren Faktoren:

So lassen Grundrisse, die einen aufwändigen Zuschnitt der Fliesen erfordern, die Kosten ebenso steigen, wie beispielsweise Sonderwünsche oder komplizierte Muster. Zudem ist eine geklebte Verlegung prinzipiell günstiger, als wenn Fliesen in einem Mörtelbett zu verlegen sind. Auch großformatige Fliesen bedeuten einerseits häufig weniger Arbeitsaufwand und dementsprechend geringere Kosten, weil sie schneller zu verlegen sind. Andererseits müssen sie aber auch wesentlich präziser ausgerichtet werden, was den Aufwand gleichzeitig wieder steigen lässt. Auch der mit großen Fliesen häufig verbundene Trend zu besonders schmalen Fugen kann die Kosten zusätzlich erhöhen.

In der Regel betragen die Kosten für einen Fliesenleger zwischen 30 Euro und 50 Euro pro m 2. Oben erwähnte Einflussfaktoren können die Kosten pro m 2 aber durchaus noch mal um 10 Euro bis 20 Euro in die Höhe treiben. Zusätzlich können regionale Preisunterschiede bestehen: So kommt Fliesen legen lassen in der Stadt generell teurer, als auf dem Land – und auch das altbekannte West-Ost-Gefälle spielt durchaus eine Rolle.

Manche Fliesenleger bevorzugen vor allem bei komplizierten Aufträgen eine Verrechnung nach tatsächlichem Zeitaufwand statt einem Preis pro m 2. Ein Beispiel dafür ist das Verlegen von Fliesen auf Treppen, da hier der Arbeitsaufwand im Verhältnis zur Fläche überdurchschnittlich hoch ist. Branchenüblich ist normalerweise ein Stundensatz von mindestens 40 Euro, die Kosten können je nach Anforderungen oder Qualifikation der Fliesenleger aber mitunter auch deutlich höher sein.

Zusatzleistungen

Neben Material und Verlegearbeiten können außerdem noch zusätzliche Kosten anfallen. So sollten Sie etwa darauf achten, ob im Angebot das Spachteln und Grundieren der Fläche bereits enthalten ist. Denn diese Arbeiten sind relativ häufig erforderlich und können ebenfalls rund 5 Euro pro Quadratmeter zusätzlich kosten. Auch das Anbringen von Rand- oder Sockelleisten kostet meist rund 5 Euro pro Meter extra. Nicht zu vergessen sind eventuelle Kosten für Anfahrt, Baustelleneinrichtung oder Transport bzw. Zustellung der Fliesen.

Beispiel: Kosten für 20 Quadratmeter Fliesen verlegen lassen

Auf Basis der nun erläuterten Kostenfaktoren für das Fliesen verlegen, ergibt sich nun folgende beispielhafte Kalkulation, was ein Fliesenleger für 20 m2 kosten kann:

  • Fliesen (Feinsteinzeug, Abriebklasse 2, rutschfest, EUR 30,-/m2) 600,- Euro
  • Fliesenkleber (dauerelastisch, EUR 7,-/m2) 140,- Euro
  • Spachteln und Grundieren (extra verrechnet, EUR 5,-/m2) 100,- Euro
  • Arbeitsaufwand Fliesenleger (EUR 40,-/m2) 800,- Euro
  • Zusatzleistungen (Sockelleisten anbringen, Silikonfugen setzen) 150,- Euro
  • Anfahrt pauschal 70,- Euro

Gesamtsumme für 20 m2 Fliesen legen lassen 1.860,- Euro

Die besten Spar-Tipps beim Fliesen verlegen

Im Summe kann es also ganz schön teuer sein, einen Fliesenleger zu beauftragen. Deshalb haben wir abschließend noch ein paar Tipps, wie Sie die Kosten reduzieren können:

  1. Preise vergleichen zahlt sich aus
  2. Beim Verlegen selbst können Sie ebenfalls sparen, indem Sie beispielsweise auf aufwändige Verlegemuster verzichten oder keine zu geringe Fugenbreite wählen.
  3. Vermeiden Sie eine Abrechnung nach Stundensatz, um unvorhersehbare Kostenentwicklungen zu vermeiden. Vereinbaren Sie stattdessen lieber eine Pauschale, wenn ein Quadratmeterpreis nicht möglich ist.
  4. Außerdem können Sie selbst bereits einige Vorleistungen erbringen, die der Fliesenleger ansonsten in Rechnung stellen würde. So können zum Beispiel den Untergrund vorbereiten, indem Sie bereits ihn selbst säubern, spachteln und grundieren.
  5. Auch das Verfugen oder Abdichten mit Silikon können Sie in Eigenregie durchführen. Im Vergleich zum Fliesenlegen selbst ist das beinahe ein Kinderspiel.

Wer Fliesen will, der braucht auch Fugen – und muss daher früher oder später den passenden Fugenmörtel suchen. Im Vergleich zu den Fliesen selbst ist die Auswahl zwar weit weniger groß, die Entscheidung deswegen aber noch lange nicht weniger wichtig. Informieren Sie sich in diesem Artikel, welche Arten von Fugenmörtel es gibt und wie Sie das richtige Produkt für Ihr Fliesen-Projekt zu Hause wählen.

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Die Aufgaben von Fugen

Warum das Verfugen von Fliesen eine so besonders große Rolle spielt, hat im Wesentlichen zwei Gründe: einen optischen und einen technischen. Auf der einen Seite setzen Fugen gestalterische Akzente und verleihen Wand- oder Bodenfliesen erst ihr endgültiges, charakteristisches Aussehen. Auf der anderen Seite gleichen sie Bewegungen der Fliesen oder des Untergrunds aus, verteilen einwirkende Kräfte, verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit unter die Fliesen und sorgen für eine hygienisch geschlossene Oberfläche. Mit anderen Worten: Fugen übernehmen gleich mehrere zentrale Funktionen für einen langlebigen, makellosen, robusten und strapazierfähigen Fliesen- oder Granit-Belag. Fliesen Dehnungsfugen sind niemals mit Mörtel zu verschließen. Je nach Machart der Fliese (rektifiziert, kallibriert etc.) können die Fugen auch größer oder kleiner ausfallen.

Entscheidend ist dabei allerdings, den passenden Fugenmörtel für die verwendeten Fliesen, den vorhandenen Untergrund und den Grad der Beanspruchung im jeweiligen Anwendungsbereich zu suchen. Denn nicht jede Fugenmasse ist für die unterschiedlichen Anforderungen in Bezug auf Haltbarkeit, Nutzung und Belastung der Fliesen auch gleichermaßen gut geeignet. Zu diesem Thema ist außerdem die Frage nach dem richtigen Haftgrund für Fliesen interessant.

Welche Art von Fugenmörtel gibt es?

Im stationären Fachhandel, in Baumärkten oder online ist eine Vielzahl verschiedener Fugenmörtel erhältlich. Diese unterscheiden sich neben Marke und Preis in erster Linie durch ihre Zusammensetzung. Das hat natürlich auch eine Auswirkung auf die gesamten Kosten bei der Fliesenverlegung. Je nach Rohstoffbasis werden Fugenmörtel in folgende Kategorien eingeteilt:

Normaler Fugenmörtel / Zementfugen / Fugenweiß

Der klassische Fugenmörtel – gemeinhin auch als Fugenweiß bezeichnet – besteht aus feinem Zement, Farbpigmenten und Füllmitteln ohne Kunststoffanteil. Einfache Fugen bei Fliesen oder Platten können mit dieser Art von Fugenmörtel in der Regel problemlos und zu einem günstigen Preis hergestellt werden.

Zu beachten ist dabei jedoch, dass durch das Material keine wasserabweisenden Fugen gewährleistet sind, wodurch herkömmlicher Zement-Fugenmörtel für Fliesen in Feucht- oder Nassräume nicht zu empfehlen ist. Zudem ist die Fugenmasse aus konventionellem, zementbasiertem Fliesenmörtel relativ starr und sollte deshalb nur auf biegesteifen und somit schwingungsfreien Untergründen verwendet werden. 

Flexibler Fugenmörtel / Kunststoffvergütete Zementfuge / Flexfuge

Auch bei Flexfugen handelt es sich prinzipiell um Zement-Fugenmörtel – allerdings angereichert um Kunststoffe. Diese machen die Fugenmasse elastischer, sodass Materialbewegungen und Oberflächenspannungen (z. B. bei schwingenden Untergründen oder Temperaturschwankungen) der Fliesen ausgeglichen werden können. Zusätzlich sind Flexfuge in der Regel wasserabweisend und verbessern die Flankenhaftung der Fliesen.

Somit lassen sich Fugenmassen aus kunststoffvergütetem Zement vielfältig und auch bei höheren Anforderungen nutzen. Die Anwendungsbereiche reichen von Wand- und Bodenfliesen mit höherer Beanspruchung über Fliesen auf Fußbodenheizungen und anderen problematischen Untergründen bis hin zu Terrassen-Fliesen oder Fliesen in spritzwasser- bzw. nassgefährdeten Räumen, wie z. B. Bad oder Dusche.

Schnell-Fugenmörtel

Überall dort, wo neu verlegte Fliesen rasch wieder zu nutzen sein sollten, kommen oftmals Schnell-Fugenmörtel zum Einsatz. Diese Fugenmassen binden innerhalb weniger Stunden ab und sind danach sowohl wasserdicht als auch frostsicher (z.T. für Fliesen im Außenbereich geeignet). Zusätzlich können schnell abbindende Fugenmörtel früher und gleichzeitig länger von den Fliesen abgewaschen werden, was vor allem bei der Verfugung von großen Flächen vor Vorteil ist. In der Regel wird diese Art von Fugenmörtel vorwiegend im gewerblichen Bereich eingesetzt, weniger bei Privatpersonen zu Hause. 

Hochfester Fugenmörtel

Sind Fliesen starken Belastungen ausgesetzt, empfehlen sich hochfeste Fugenmörtel. Die extra-feine Fugenmasse aus Mikrozement härtet besonders dicht aus, weist danach eine sehr hohe Abriebfestigkeit auf und ist sogar gegen schwache Säuren resistent.

Epoxidharz-Fugenmörtel

Wo selbst der beste Zement-Fugenmörtel nicht mehr ausreicht, kommen Expoxidharz-Fugenmörtel zum Einsatz. Sie sind diffusionsdicht, chemikalienbeständig, leicht zu reinigen (wichtig beim Fliesen reinigen mit Fliesenreiniger) und extrem strapazierfähig. Verwendet werden die lösungsmittelfreien Zwei-Komponenten-Fugenmassen deshalb häufig auf komplizierten Untergründen oder in wasserbelasteten Nassbereichen, wie z. B. in Schwimmbädern, Wellnessbereichen, Großküchen, Laboren etc.

All den Vorteilen stehen aber auch Nachteile gegenüber – in erster Linie die aufwändige Verarbeitung und der höhere Preis. Aber auch die vollkommen dampfdichte Oberfläche kann zum Problem werden, wenn eingedrungene Feuchtigkeit unter den Fliesen nicht mehr entweichen kann.

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Fugenmörtel-Farben: Was wirkt wie?

Wie eingangs erwähnt, ist neben dem funktionellen Nutzen auch der optische Effekt von Fugen nicht außer Acht zu lassen. Vor allem das Farbenspiel Fugenmörtel – Fliesen kann einen Raum völlig anders wirken lassen. So gilt eine Fläche beispielsweise allgemein als wesentlich harmonischer, wenn Fliesen und Fugenmörtel farbig Ton in Ton sind, während starke Kontraste hingegen gerne als bewusstes Element der Raumgestaltung eingesetzt werden.

Bei der Entscheidung für einen geeigneten Fugenmörtel sollte das auf jeden Fall berücksichtigt werden. Allerdings ist die farbliche Sortierung vieler Fliesen Hersteller leider nicht immer sehr vielfältig – die meisten Artikel werden in verschiedenen Abstufungen der Klassiker Weiß und Grau angeboten, wobei vor allem online immer mehr Alternativen angeboten werden.

Fliesen Haftgrund

Fliesen überzeugen nicht nur durch ansprechende Optik und Strapazierfähigkeit, sondern vor allem durch ihre Langlebigkeit. Optimale Haftung auf dem Untergrund ist dabei das A und O – und dafür braucht es die richtigen Voraussetzungen. Wie Sie für dauerhaften Halt Ihrer Fliesen (gilt auch für Granit) sorgen und welche entscheidende Rolle die Grundierung in diesem Zusammenhang spielt, erfahren Sie in diesem Artikel. Auf die Kosten der Fliesenverlegung wirkt sich die Grundierung kaum aus.

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Der richtige Untergrund für Fliesen

Ob Zement, Beton, Gips oder sogar Fliese auf Fliese im Bad – prinzipiell können Sie Fliesen auf nahezu allen Untergründen verlegen. Voraussetzung ist allerdings, dass diese sauber, trocken, eben und tragfähig sind. 

So sollten Sie sich bei einem neu eingebrachten Estrich mit dem Verlegen der Fliesen unbedingt Zeit lassen, bis ein bestimmter Restfeuchtegehalt unterschritten wurde und der Boden die Verlegereife erlangt hat. Während Sie bei der Verlegung von Fliesen auf Fliesen hingegen zuerst eine ausreichend ebene Oberfläche herstellen müssen – am besten durch Fliesen Ausgleichsmasse, mit der Sie die alten Fliesen überspachteln.

Doch damit nicht genug. Denn zu einem optimal vorbereiteten Untergrund gehört in den meisten Fällen auch die richtige Grundierung.

Grundierung – warum eigentlich?

Würden wir Sie fragen, wodurch Fliesen eigentlich haften, wäre Fliesenkleber vermutlich Ihre erste Antwort. Grundsätzlich ist das natürlich nicht falsch – immerhin bringen Sie die Fliesen damit an der Wand oder auf dem Boden an. Aber ganz richtig ist es eben dann auch nicht. Denn der Kleber alleine macht noch keine gute Haftung aus.

Damit die Fliesen auch tatsächlich dauerhaft kleben bleiben, müssen Sie nämlich zunächst für gleichmäßig saugfähige Untergründe sorgen, um die Wirkung des Fliesenklebers zu erhöhen bzw. überhaupt erst herzustellen. Und genau das ist Aufgabe der Grundierung.

Welche Grundierung für welchen Untergrund?

Prinzipiell wird bei der Grundierung zwischen den Kategorien Tiefengrund und Haftgrund differenziert. Die verschiedenen Produkte, die gebrauchsfertig in großer Auswahl im Fachhandel erhältlich sind, unterscheiden sich sowohl in ihrer Zusammensetzung, als auch darin, auf welche Art von Untergrund sie aufgetragen werden können:

Tiefengrund für stark saugendes Material

Stark saugende Untergründe, wie z. B. Gips oder Zement, entziehen dem Fliesenkleber Wasser – mit möglicherweise unangenehmen Folgen während und nach dem Verlegen. Denn einerseits härtet der Kleber schneller aus, wodurch Ihnen weniger Zeit bleibt, die Wand- oder Bodenfliesen anzubringen. Und andererseits kann dadurch die Klebewirkung beeinträchtigt werden, was in weiterer Folge zu einer geringeren Haftung der Fliesen führt. In diesen Fällen bildet daher eine Vorbehandlung mit Tiefengrund die Grundlage für ein dauerhaft einwandfreies Ergebnis beim Fliesen legen. 

Bei Tiefengrund handelt es sich in der Regel um eine flüssige Grundierung auf Kunstharzbasis, die je nach Hersteller-Informationen mit Wasser verdünnt oder auch unverdünnt auf den Untergrund aufgetragen wird. Sie dringt tief in die Oberfläche ein, verfestigt das Material und reduziert dadurch dessen Saugfähigkeit. So trägt die Grundierung nicht nur dazu bei, dass die Fliesen besser haften, sondern schützt gleichzeitig auch vor zu viel eindringender Feuchtigkeit unter den Fliesen.

Haftgrund für glatte Oberflächen

Im Gegensatz dazu wird Haftgrund auf nicht oder nur schwach saugenden, glatten Untergründen verwendet, auf denen geklebte Fliesen normalerweise nicht ausreichend halten würden.

Vor allem bei Oberflächen aus Beton, Metall oder aber auch bei Estrichen aus Gussasphalt sorgt diese Art der Grundierung für optimale Bedingungen. Außerdem lassen sich mit Haftgrund auch bestehende Fliesen behandeln, um bei der Verlegung von Fliese auf Fliese die nötige Haftung zu gewährleisten.

Haftgrund besteht aus grobkörnigem, mit Bindemitteln versehenem Fliesen Fugenmörtel, der als Haftvermittler zwischen Fliese und Kleber dient. Anders als Tiefengrund dringt Haftgrund nicht besonders tief in die Oberfläche ein. 

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Die besten Tipps für eine optimale Grundierung

1. Saugfähigkeit des Untergrunds feststellen

Bevor Sie Ihre Wand oder Ihren Boden grundieren, sollten Sie zunächst testen, wie es um die Saugfähigkeit Ihres Untergrunds bestellt ist. Mit der sogenannten Ritzprobe lässt sich das gut und einfach prüfen: Je leichter und tiefer Sie mit einem Schraubenzieher oder einem anderen scharfen Gegenstand in die Oberfläche stechen können, desto saugfähiger ist sie.

Eine weitere Möglichkeit ist die Wasserprobe, bei der Sie eine kleine Stelle des Untergrunds befeuchten. Ist eine dunkle Verfärbung zu erkennen, haben Sie es ebenfalls mit einem stark saugenden Material zu tun.

2. Passende Grundierung wählen

In den Regalen der Baumärkte, aber auch in diversen Online-Shops finden Sie unzählige verschiedene Produkte für die Grundierung. Welches davon für die Beschaffenheit Ihres Untergrunds das richtige ist, können Sie den Informationen des Herstellers entnehmen. Außerdem müssen Grundierung und Kleber aufeinander abgestimmt sein. Im Optimalfall sollten daher nur Produkte eines Systems in Ihrem Warenkorb landen.

3. Grundierung Schritt für Schritt auftragen

Bevor die Grundierung aufgetragen werden kann, müssen Sie Staub, Schmutz sowie Materialreste sorgfältig von Böden oder Wand entfernen. Beim Grundieren selbst verwenden Sie am besten eine Malerrolle oder Deckenbürste, um ein möglichst gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Alternativ dazu können Sie aber auch einen Pinsel oder eine Sprühflasche verwenden. 

Bei stark saugenden Oberflächen oder größeren Beschädigungen empfiehlt es sich, mindestens zwei Schichten Grundierung (erst verdünnt und dann unverdünnt) aufzutragen – bei Bedarf auch mehr. Achten Sie darauf, dass die erste Schicht ausreichend trocken ist, bevor die nächste aufgetragen wird. Eventuell später einzubringende Dehnungsfugen im Fliesenbelag müssen beim Auftragen der Grundierung nicht beachtet werden. Auch ob später eine Fußbodenheizung unter den Fliesen aktiv sein wird und auch die Machart der Fliese (rektifiziert/kallibriert), spielt für die Wahl der Grundierung keine Rolle. Alle nötigen Informationen über die Trocknungsdauer finden Sie in den Herstellerangaben. Ist die Grundierung trocken, können Sie mit der Verlegung der Fliesen beginnen.

Fliesen Dehnungsfuge

Dehnungsfugen lautet das entscheidende Stichwort für einen dauerhaft schönen und schadenfreien Fliesenboden (oder Granit). Denn wie nahezu jedes andere Material auch brauchen Fliesen ausreichend Bewegungsspielraum, um arbeiten zu können. Welche wichtigen Funktionen eine Dehnungsfuge übernimmt, wo sie erforderlich ist und wie Sie sie am besten herstellen, lesen Sie in diesem Artikel.

Warum braucht man eigentlich Dehnungsfugen?

Fliesen bestehen überwiegend aus natürlichen Rohstoffen, die auf äußere Einflüsse reagieren. Temperaturschwankungen oder Krafteinwirkung führen dazu, dass die Platten arbeiten: Das Material dehnt sich entsprechend den Umgebungsbedingungen aus und zieht sich wieder zusammen. Dieses Reaktionsverhalten ist aber kein einzigartiges Phänomen der Fliese, sondern tritt immer und überall auf, wo unterschiedliche Bau- und Werkstoffe aufeinandertreffen.

Genau das ist auch der springende Punkt, weshalb Dehnungsfugen beim Verlegen von Fliesen so wichtig sind. Sie dienen als Puffer, um die Bewegungen der verschiedenen Materialien auszugleichen, ohne dass die Bauteile aneinander stoßen. Gleichzeitig haben Dehnungsfugen noch eine andere Funktion: Sie dämpfen den Schall, weil sie die Übertragung von Schwingungen reduzieren.

Was passiert, wenn die Dehnungsfuge fehlt?

So gering das Dehn- und Schwindverhalten von Fliesen auch sein mag, so unangenehm kann es werden, wenn Dehnungsfugen nicht entsprechend berücksichtigt werden. Wenngleich die Veränderungen für das menschliche Auge in der Regel kaum wahrnehmbar sind, erhöhen sie dennoch den Druck auf die einzelnen Platten. 

Dadurch entstehen Spannungen auf der Oberfläche, die wiederum Risse in den Fliesen verursachen können. Und zwar mitunter nicht einmal direkt dort, wo die Fuge fehlt, sondern – bedingt durch die Kraftübertragung – an einer ganz anderen Stelle. Deshalb können sogar angrenzende Bodenbeläge oder der Estrich Schaden nehmen, wenn die entsprechenden Fugen nicht gesetzt sind.

Bei welchen Fliesen sind Dehnungsfugen notwendig?

Dehnungsfugen – häufig auch Bewegungsfuge, Dehnfuge oder Dilatationsfuge genannt – sind prinzipiell bei allen Fliesenböden zu berücksichtigen. Ganz egal, ob es sich um Naturstein, Steingut, Steinzeug oder Feinsteinzeug handelt. Auch der Untergrund bzw. der beim Verlegen verwendete Fliesenkleber oder Fliesen Haftgrund haben keinerlei Einfluss auf die Notwendigkeit der Fugen.

Wo sollte eine Dehnungsfuge platziert werden?

Konkret sind Dehnungsfugen immer dann herzustellen, wenn unterschiedliche Bauteile zusammen kommen. Das betrifft in erster Linie alle Übergänge zu Räumen (z. B. Türschwellen) sowie zwischen unterschiedlichen Bodenbelägen (z. B. Fliesen und Parkett), aber auch Bereiche, die nur zum Teil verfliest werden (z. B. rund um einen Kachelofen oder Kamin) oder die an starre Elemente (z. B. Heizkörper oder Armaturen) angrenzen.

Auch Randfugen als Anschlussbereich zur Wand gelten als Dehnungsfugen und sind daher auf jeden Fall entsprechend zu berücksichtigen. Neben ihrer ausgleichenden Funktion bei Ausdehnung, sorgen sie zudem auch dafür, dass sich der Trittschall nicht auf die Wand und somit in den Raum überträgt. Nicht zuletzt deshalb sollten sie auch regelmäßig gewartet und auf ihren Zustand bzw. ihre Dichtheit (zum Schutz vor Feuchtigkeit unter den Fliesen) überprüft werden. 

Wichtig: Wechselwirkung von Dehnungsfuge & Estrich beachten!

Bestehende Dehnungsfugen aus dem Estrich müssen ebenfalls im Fliesenboden übernommen werden – und zwar an der gleichen Position. Das gilt sowohl beim erstmaligen Verlegen von Fliesen und Platten als auch bei späteren Renovierungen. Denn nur dann kann gewährleistet werden, dass auch der Untergrund ausreichend Bewegungsspielraum hat und die Materialien entsprechend ihrer Eigenschaften unabhängig voneinander arbeiten können. So werden Risse oder Bruchstellen vermieden, die sich ansonsten früher oder später auf die Fliesen übertragen könnten. Wo diese Fugen exakt eingeplant werden sollten, gibt in der Regel der Estrichleger bekannt.

Übrigens: Ein Begriff, der in Zusammenhang mit dem Estrich auch immer wieder auftaucht, sind die sogenannten Scheinfugen. Diese erfüllen zwar einen ähnlichen Zweck wie Dehnungsfugen, sind aber genau genommen keine. Vielmehr handelt es sich dabei um bewusst platzierte Sollbruchstellen, die den weiteren Verlauf von möglichen Rissen im Estrich gezielt steuern.

Ab welcher Raumgröße werden Dehnungsfugen benötigt?

Die Ausbildung von Dehnungsfugen ist laut DIN-Norm geregelt. Demnach sind bei Räumen ab einer Größe von 40 m2 Feldbegrenzungsfugen vorgeschrieben, wobei die Feldlänge und -breite maximal zwischen 5 und 8 m betragen sollte. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang die Raumgeometrie, das verwendete Fliesenformat und die zu erwartende Beanspruchung des Bodens. Verfügt der Raum über eine Fußbodenheizung unter den Fliesen, ist außerdem auch die Anordnung der Heizkreise zu berücksichtigen.

Generell lautet die Empfehlung, Dehnungsfugen vertikal und horizontal im Abstand von 3 bis 6 m einzuarbeiten. Bei größeren Flächen und Fliesen im Außenbereich sollten rund alle 4 m Fugen eingeplant werden, da dort die Ausdehnung der Fliesen durch höhere Temperaturunterschiede noch stärker ausfallen kann als im Innenbereich. Die Einbringung einer Fliesen-Dehnungsfuge kann Auswirkungen auf die Kosten beim Fliesen verlegen haben, da der Aufwand durch die Anpassung an die Fuge zum Teil erheblich sein kann.

Wie breit muss eine Dehnungsfuge sein?

Die Breite der Fugen richtet sich sowohl nach dem Fliesenformat als auch nach jeweiligen Position. Als Richtlinie gelten dabei wiederum die nach DIN-Norm empfohlenen Grenzwerte:

Insbesondere in den Randbereichen zur Wand bzw. überall dort, wo die Fliesen an andere starre Bauteile angrenzen, sollte eine Breite von 5 mm auf keinen Fall unterschritten werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es in diesem Fall sogar besser, auf 8 mm zu erhöhen. Eine professionelle Planung und exakte Berechnung der Fugenmaße ist auf jeden Fall ratsam.

Exkurs: Achtung bei schmalen Fugen!

Da das Fugenbild in einem Raum aber auch optische Auswirkungen hat, sollte insgesamt auf eine ausgewogene Verteilung und möglichst gleichmäßige Breite aller notwendigen Fugen geachtet werden. Vor allem der anhaltende Trend zu großformatigen Fliesen bei gleichzeitig sehr schmalen Arbeitsfugen – also der Abstand, mit dem die Fliesen beim Verlegen auf dem Boden angebracht werden – kann sich dabei mitunter zu einem Problem entwickeln. Hierzu eignen sich rektifizierte oder kallibrierte Fliesen besonders gut.

Einerseits deshalb, weil die wesentlich breiteren Dehnungsfugen im Vergleich dazu schnell unansehnlich wirken und so den harmonischen Gesamteindruck stören können. Andererseits aber auch, weil das Verfugen umso schwieriger wird, je schmaler die Fugen ausgebildet sind – und eine unsachgemäße Ausführung die Qualität der Fugen beeinträchtigt.

Wird dem Fugenmörtel nämlich zu viel Wasser beigemengt, um ihn flüssiger zu machen, kann das durch unterschiedliche Trockenphasen zu Farbunterschieden und Flecken in den Fugen führen. Während hingegen zu wenig Wasser die Fugenmasse brüchig werden lässt. Deshalb ist die Befüllung mit konventioneller, zementärer Fugenmasse erst ab einer Breite von mindestens 2 mm möglich. Darunter können nur noch hochviskose Stoffe mit Kunstharzanteil verwendet werden, da diese elastischer sind und sich leichter in die Fuge einarbeiten lassen.

Und auch sonst bringen sehr schmale Fugen ein erhöhtes Risiko für Schäden mit sich. Denn wenn der Fugenanteil gering ist, kann auf der einen Seite Feuchtigkeit nur sehr langsam aus dem Boden entweichen und auf der anderen Seite werden Spannungen weniger gut ausgeglichen.

Wie wird eine Dehnungsfuge richtig befüllt?

Um die Bewegungen der Fliesen ausgleichen zu können, dürfen Dehnungsfugen ausschließlich mit dauerelastischen Dichtstoffen verschlossen werden. Das bekannteste und am häufigsten verwendete Material dafür ist Silikon. Das bestmögliche Ergebnis wird dann erreicht, wenn die Fugenmasse genauso tief eingebracht wird, wie die Fuge breit ist – eine zu tiefe Befüllung kann sich sonst negativ auf die Elastizität auswirken. Tipp: Besonders präzise lässt sich arbeiten, wenn die Spitze der Kartusche einfach auf die entsprechende Fugenbreite zurechtgeschnitten wird.

Da das Silikon auf keinen Fall auf dem Untergrund anhaften darf, empfehlen sich außerdem Dehnungsprofile aus Schaumstoff oder Kunststoff. Diese werden vor dem Befüllen in die Fuge gedrückt und an den Rändern mit Klebeband fixiert. Alternativ dazu können auch Papierstreifen verwendet werden.

Praktischer Nebeneffekt: Auf diese Weise wird auch der Materialbedarf minimiert.

Vor dem Auffüllen sind Staub, Schmutz oder Klebereste aus der Fuge gründlich zu entfernen. Das gilt insbesondere auch, wenn bestehende Dehnungsfugen erneuert werden: Sie müssen sorgfältig ausgekratzt werden, bevor das neue Füllmaterial eingebracht wird.

Nachdem die Fuge verschlossen wurde, wird die Fugenmasse mit einer Glättkelle gleichmäßig abgezogen. Zum Abschluss werden das angebrachte Klebeband abgezogen und die überschüssige Fugenmasse sowie eventuelle Kleberückstände mit einem feuchten Schwamm entfernt.

Fliesen und Fußbodenheizung

Fliesen und Fußbodenheizungen haben eines gemeinsam: Beide bieten Bauherren zahlreiche Vorteile in Sachen Wohnkomfort und bilden daher eine ideale Kombination. Dennoch wirft das Thema im Vorfeld immer wieder Unsicherheiten und Fragen auf. Die wichtigsten Antworten darauf finden Sie in diesem Artikel. 

Welcher Bodenbelag ist am besten für Fußbodenheizung geeignet?

Ob Fliesen oder Stein, Parkett oder Dielen bzw. Laminat, Vinyl oder Teppich – wer behagliche Wärme ganz ohne Heizkörper möchte, kann im Prinzip aus dem Vollen schöpfen. Denn grundsätzlich lässt sich jeder Bodenbelag auf einer Fußbodenheizung verlegen.

Der Unterschied besteht allerdings darin, wie rasch die Wärme aus der Fußbodenheizung auf den Boden übertragen bzw. welche Vorlauftemperatur notwendig (und möglich) ist, um den Raum wunschgemäß zu temperieren. Mit anderen Worten: Die verschiedenen Materialien unterscheiden sich in ihrer Wärmeleitfähigkeit. Das wirkt sich wiederum auf die Energieeffizienz und somit letztendlich auf die Heizkosten aus. 

Genau aus diesem Grund sind bei einer Fußbodenheizung Fliesen am besten geeignet. Sie punkten aufgrund ihrer dichten Oberfläche mit einer sehr hohen Wärmeleitfähigkeit zwischen 2,3 und 2,8, was rund 5-mal so hoch ist wie zum Beispiel bei Fußbodenheizung unter Parkett oder Fußbodenheizung unter Vinylboden. Zudem wird die Wärme in den Fliesen gespeichert, wodurch sich der Boden nicht nur rasch erwärmt, sondern auch lange warm bleibt – und damit zusätzlich Energie gespart wird. 

Können alle Fliesen in Kombination mit einer Fußbodenheizung verwendet werden?

Bei der Verwendung von Fliesen auf Fußbodenheizung bestehen im Wesentlichen keine Einschränkungen. Sowohl Naturstein als auch Steinzeug und Feinsteinzeug ist für Fußbodenheizungen gleichermaßen gut geeignet. Um das effizienteste Heizergebnis zu erzielen, empfehlen sich Fliesen mit einer Stärke von maximal 20 mm. Auch dickere Beläge sind zwar möglich, allerdings kann sich die Aufwärmzeit geringfügig erhöhen.

Unabhängig von der Heizung sollte bei der Auswahl der Bodenfliesen außerdem auf die Abriebgruppe der Fliesen und die Rutschhemmklasse der Fliesen geachtet werden. So ist gewährleistet, dass der Fußboden den Anforderungen im jeweiligen Einsatzbereich bestmöglich entspricht und nicht extra Schutzmaßnahmen wie etwa einer Bürostuhl Unterlage bedarf.

Welcher Oberflächentemperatur halten Fliesen für Fußbodenheizung stand?

Ein großer Vorteil von Fliesen ist, dass sie selbst hohe Temperaturen schadlos überstehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Bodenbelägen können sie daher ohne Bedenken auf eine Oberflächentemperatur von 29°C und mehr aufgeheizt werden. Daraus resultiert nicht zuletzt auch die hohe Heizleistung von bis zu 200W/m2 bei gleichzeitig geringem Energiebedarf.

Fliesen auf Fliesen & Fußbodenheizung – ist das möglich?

Gerade bei Sanierungen stellt sich oft die Frage, ob die neuen Fliesen auf dem bestehenden Fliesenbelag verlegt werden können. Die Antwort darauf lautet ganz klar: Ja, auf einer Fußbodenheizung ist das kein Problem. Die Kombination Fliese auf Fliese – Fußbodenheizung funktioniert einwandfrei und ohne Auswirkungen auf das Heizergebnis: Durch die extrem hohe Wärmeleitfähigkeit der Fliesen und dem richtigen Fliesenkleber als zusätzlichen Wärmeleiter wird die Wärme der Fußbodenheizung ohne Verlust von Schicht zu Schicht übertragen.

Einzige Bedingung: Der alte Belag muss einwandfrei verlegt und intakt sein und in den räumlichen Gegebenheiten darf der höhere Fußbodenaufbau keine Probleme (z. B. Streifen von Türen etc.) zur Folge haben.

Was ist bei der Verlegung von Fliesen auf Fußbodenheizung zu beachten?

Wenngleich Fliesen und Fußbodenheizungen perfekt harmonieren, gilt es vor dem und beim Verlegen dennoch einige Punkte zu berücksichtigen, um etwaigen Schwierigkeiten bereits von Vornherein vorzubeugen.

Art der Fußbodenheizung

Bei Fußbodenheizungen gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Sie können entweder mit Wasser oder mit Strom betrieben werden, um Wärme zu erzeugen. Grundsätzlich lässt sich sowohl eine wassergeführte als auch eine elektrische Fußbodenheizung unter Fliesen verlegen. Welches Heizsystem am besten geeignet ist, hängt vielmehr vom jeweiligen Anwendungsfall ab.

Warmwasser-Fußbodenheizungen funktionieren über Kunststoff- oder Kupferrohre, die als Nass- oder Trockensystem in den Estrich eingebracht werden und durch die erwärmtes Wasser zirkuliert. Weil der Montageaufwand verhältnismäßig groß und zudem eine gewisse Aufbauhöhe nötig ist, kommen Warmwasser-Fußbodenheizungen in erster Linie bei Neubauten zum Einsatz.

Im Gegensatz dazu sorgen bei Elektro-Fußbodenheizungen dünne Heizmatten für die richtige Raumtemperatur. Diese lassen sich auch nachträglich mit relativ geringem Aufwand auf dem Estrich verlegen und kommen mit einer geringeren Aufbauhöhe aus. Deshalb sind sie auch bei Sanierungen von Bestandsbauten geeignet oder können als ergänzendes Heizsystem in Räumen mit hohem Wärmeverlust (z. B. Wintergärten) nachgerüstet werden.

Zustand des Untergrunds

Ein optimaler Untergrund ist die Grundvoraussetzung für einen dauerhaft haltbaren und makellosen Fliesenboden. Deshalb sollten Fliesen nicht nur auf einem möglichst glatten, sondern insbesondere auf einem vollständig trockenen Untergrund verlegt werden. Denn zu viel Feuchtigkeit unter den Fliesen kann sonst mitunter später zur Ablösung der Fliesen oder anderen Schäden führen.

Gerade beim Verlegen auf neu errichteten und nass eingebrachten Heizestrichen ist deshalb auf die sogenannte Belegreife zu achten. In der Regel braucht ein Estrich rund 4 Wochen, um vollständig auszuhärten – inzwischen werden aber auch immer öfter spezielle Schnellbindemittel eingesetzt, um den Prozess zu beschleunigen. Generell empfiehlt es sich, den Estrich mithilfe der Fußbodenheizung kontrolliert und stufenweise auszuheizen. So kann einerseits die Trocknungsphase verkürzt und andererseits sowohl Heizung als auch Estrich auf Funktion und Zustand überprüft werden.

Zur Verlegung der Fliesen ist der Estrich letztendlich dann bereit, wenn die mittels geeignetem Messverfahren (z. B. CM-Methode) festgestellte Restfeuchte eine bestimmte Grenze unterschritten hat. Als Richtwert gelten dabei maximal 2 % bei Zement-Estrichen bzw. maximal 0,3 % bei Calciumsulfat-Estrichen, wobei für die exakten Werte die Verlegehinweise des Herstellers zu berücksichtigen sind.

Schutz vor Feuchtigkeit

Prinzipiell können Fliesen direkt auf dem Estrich verlegt werden. Um den Untergrund jedoch vor eindringender Feuchtigkeit des Fliesenklebers zu schützen, empfiehlt es sich, vor der Verlegung eine abdichtende Grundierung bzw. Fliesen Haftgrund aufzutragen. Andernfalls besteht das Risiko, dass der Estrich aufweicht und der Belag nicht mehr ordentlich haftet.

Passender Fliesenkleber und Fliesenmörtel

Obwohl eine Fußbodenheizung Fliesen grundsätzlich sehr gleichmäßig und konstant erwärmt, kommt es dennoch zu Temperaturschwankungen. Das führt zu geringfügigen Ausdehnungen des Materials und entsprechenden Spannungen auf der Oberfläche. Um diese Bewegungen auszugleichen – und somit spannungsbedingten Rissen in den Fliesen vorzubeugen – sollten deshalb unbedingt hochflexible und temperaturbeständige Werkstoffe als Fliesenkleber oder Fliesenmörtel verwendet werden. In manchen Fällen kann auch eine Entkoppelungsmatte unter den Fliesen verlegt werden. 

Beim Verlegen sollte darüber hinaus darauf geachtet werden, dass diese möglichst vollflächig aufgetragen werden. So können sich Fliese und Kleber besser verbinden, was insbesondere bei Oberflächenspannungen von Vorteil ist. Und nebenbei wird dadurch der Wärmetransfer zusätzlich optimiert.

Dehnungsfugen

Ein nicht minder wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit der temperaturbedingten Ausdehnung der Materialien ist das Zusammenspiel Dehnungsfuge – Fliesen – Fußbodenheizung. 

Dehnungsfugen sollten insbesondere in Randbereichen berücksichtigt werden und einen Bewegungsspielraum von mindestens 5 mm ermöglichen. Darüber hinaus müssen unbedingt zusätzliche Dehnungsfugen an jenen Stellen eingerichtet werden, wo auch der Estrich welche aufweist. Ansonsten können sich Fliese und Untergrund unterschiedlich ausdehnen, was zu Rissen oder Bruchstellen führen kann.

Wann kann die Fußbodenheizung nach dem Fliesen in Betrieb genommen werden?

Ein frisch verfliester und verfugter Boden darf nicht sofort aufgeheizt werden. Das könnte dazu führen, dass Kleber und Fugenmasse zu schnell trocknen und brüchig werden. Die generelle Empfehlung lautet, rund 28 Tage zu warten, bis die Fußbodenheizung aktiviert wird. Anschließend sollte die Temperatur über einen Zeitraum von einigen Tagen kontinuierlich in 5-Grad-Schritten erhöht werden, bis die gewünschte Vorlauftemperatur erreicht ist.